Theoretisch schon oft, praktisch aber nur einen Tag in Hamburg, bin ich mitgefahren. Meine Erinnerung: Regen, kühl, und ich hatte gleich einen Platten und landete im Begleitfahrzeug. Als ich dann sah, wie dort alle durchnässt in die Turnhalle strömten, war mir klar, wenn ich mal mitfahre, dann nur in meinem Zelt. Meine Ex-Kollegin Timmi habe ich viele Jahre erlebt, wie sie engagiert die Tour vorbereitet hat, dann fuhr mein Freund Ulrich mit und nun bin ich wirklich dabei und etwas aufgeregt.
Es kommt alles ganz anders, das ist meine erste Lektion. In Braunschweig angekommen, fallen sich viele Menschen in die Arme. Ein äußerst buntes Grüppchen ist es - Junge, Alte (80?!) Single, Familien mit Kindern, Paare. Jeder ist willkommen und wichtig, so mein Gefühl.
Mein Thema war ja, wie übernachte ich und schon durchkreuzt das Wetter meine Pläne. Unwetterwarnung - Sturm, Gewitter. Also übernachten in der Halle! Das wollte ich doch so gar nicht. Leckeres Abendessen, draußen schlägt der Wind die Teller mit der Suppe hoch. Drinnen wird gesungen, gelacht, gescherzt, man ist fürsorglich miteinander. In der Halle hat jeder seinen Platz gefunden, die Kinder toben fröhlich. Dann kehrt tatsächlich Nachtruhe ein, die ersten kriechen in ihre Schlafsäcke. Ein schönes Bild.
Am nächsten Morgen: ich habe gut geschlafen, bin früh wach geworden, habe problemfrei geduscht. Habe meinen ersten Job gemacht. Den Abwasch des letzten Abends inklusive vieler Gespräche, kurzer Begegnungen. Ach, da ich erst heute dazu komme, zu schreiben, ist zwischendurch schon viel zu viel erlebt.