- Willkommen!
- Presse / Fotos
- Tour live (Blog)
- Archiv
- 2020
- 2019
- Strecke 2022
- 2018
- 2017
- 2016
- 2015
- 2014
- 2013
- 2012
- 2011
- 2010
- 2009
- vor 2009
- FÖJ
- Strecke2021
- für Aktive
- Aufs Rad setzen
- Kontakt / Impressum
- Live
Anfang Dezember 2015, mitten in der Planungsphase der diesjährigen Tour, kam die Hiobsbotschaft: Ein Frachter hat die Friesenbrücke über die Ems gerammt. Die Emsquerung der Eisenbahnlinie von Leer nach Groningen war dadurch unterbrochen. Die niederländische Fahrradhochburg hatten wir gerade erst zum Startpunkt der Tour 2016 erkoren und nun war Groningen von dieser Seite nur noch mit Bussen des Schienenersatzverkehr ohne Fahrradtransport zu erreichen!
Doch die Behinderungen für umweltfreundlichen Verkehr sind noch viel weitreichender. Denn es fällt dadurch auch eine wichtige Querungsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer über die Ems weg. Ohne Brücke sind es bis zu 30 km Umweg!
Ärgerlich ist vor allem, wie langsam auf diese Unterbrechung von Eisenbahn, Rad- und Fußweg reagiert wird. Für die Menschen vor Ort müsste sofort eine Fährverbindung her, für die Bahnreisenden ein besserer Schienenersatzverkehr. Auch bei der Wiederherstellung der Brücke ist von keine Eile keine Spur zu bemerken: Ein paar Voruntersuchungen gab es, wobei die Bahn noch nicht sagen kann, ob die Brücke nach 5 Jahren Reparaturzeit wieder funktionstüchtig ist oder es 9 Jahre braucht, um die Brücke neu zu bauen. Erst ab Dezember - nach einem Jahr - sollen die ersten Züge wieder auf der nicht betroffenen Strecke ab Weener nach Groningen fahren. Braucht es so lange, um einen Prellbock aufzustellen?
Müssten Autofahrer so lange warten, wenn eine wichtige Verbindung gekappt wäre? Bestimmt nicht, denn Autoverkehr gilt als unverzichtbar. Sind Menschen, die sich umweltfreundlich bewegen, hierzulande BürgerInnen zweiter Klasse?
Die Busfahrer haben wir als kulant erlebt, sie nehmen durchaus das eine oder andere Rad mit, auch Arriva war so entgegenkommend und hat einen Anhänger für uns zur Verfügung gestellt. Doch man ist immer auf den guten Willen des Einzelnen angewiesen.
Deshalb stand fest, dieses Thema muss auf die Tour de Natur-Agenda! Denn wenn sich Bahn, Landkreis und Land Niedersachsen so dermaßen zögerlich zeigen, brauchen sie Druck.
Zusammen mit Aktiven vom ADFC Leer haben wir eine Kundgebung direkt an der kaputten Brücke auf die Beine gestellt. Symbolisch haben wir mit Aktionstheater den "Stein ins Rollen gebracht" und an die Politiker vor Ort übergeben. Von beiden Seiten der Ems und aus der Provinz Groningen bekamen wir politische Unterstützung für unsere Forderungen. Außerdem haben wir mit dem Lied "Auf der Friesischen Eisenbahn" die Situation an der Ems besungen.
Der NDR über das Thema Friesenbrücke.