Keine neuen Tagebaue in der Lausitz!

auf zum Kraftwerk!

80% der Vorkommen an fossilen Brennstoffen müssen im Boden bleiben, damit der Klimawandel nicht außer Kontrolle gerät. Für die Lausitz bedeutet das, keine neuen Braunkohletagebaue zu erschließen. Die jetzt aktiven Tagebaue reichen außerdem noch für die nächsten Jahrzehnte.

Das Thema Braunkohle stand dieses Jahr wieder im Fokus der Tour de Natur. Bereits kurz vor Helmstedt bekamen wir am Kraftwerk Buschhaus und entlang der renaturierten ehemaligen Tagebauflächen einen ersten Eindruck.

In der Lausitz sind die riesigen Dimensionen des Braunkohletagebaus mit dem im Rheinland vergleichbar, wo die Tour 2014 langging. Die negativen Folgen für die Region sind ebenfalls enorm. 135 Dörfer sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden und mit ihnen ein wichtiges Stück der wendischen (=sorbischen) Kultur. Die Verockerung der Spree ist bereits jetzt eines der größten Umweltprobleme in der Region. Das Absterben der Gewässer durch den Ockerschlamm bedroht bereits den Spreewaldtourismus. Das Sulfat aus den Tagebauen findet sich schon heute in hoher Konzentration im Berliner Leitungswasser. Mit dem Braunkohleabbau sind gravierende Eingriffe in den regionalen Wasserhaushalt verbunden. Im idyllischen Dorf Jänschwalde unweit des gleichnamigen Kraftwerks konnten wir erfahren, wie sich der abgesenkte Grundwasserspiegel auf die Landwirtschaft, die Gärten und Grünanlagen bis hin zu Rissen an den Gebäuden auswirkt. Das Örtchen Maust dagegen muss sich in Zukunft vor Überschwemmungen fürchten, wenn der Wasserpegel des demnächst gefluteten Tagebaus Cottbus Nord über dem Niveau des Ortes liegt.

Die TeilnehmerInnen der Tour de Natur haben mit vielen der vor Ort aktiven Menschen gesprochen – die sich unter anderem in der  Umweltgruppe Cottbus, bei Greenpeace oder Attac Cottbus engagieren. Menschen, die erlebt haben, wie ihr Dorf Lacoma weggebaggert wurde, wie Vattenfall Einfluss in der Region ausübt, wie an Symptomen herumgedoktert wird. Die Gewerkschaft IG BCE kämpft für die jetztigen Arbeitsplätze in der Braunkohle, hat jedoch keine Ideen zum Strukturwandel in der Region. Vom Vattenfall-Kommunikationschef kamen überhaupt KEINE Argumente. Wozu auch? Der Konzern strebt ja gerade einen Verkauf an. Auch hier wird keine Energie in einen Wandel gesteckt.

Dabei bekommt die Region mit dem schrittweisen Ausstieg aus der Braunkohle in den nächsten 15 oder 20 Jahren eine einmalige Chance auf Strukturwandel und Energiewende! Die Tour de Natur unterstützt mit ihren TeilnehmerInnen aus ganz Deutschland die Akteure der Region, die einen Wandel anstreben.

Ockerschlamm hautnah!

auf dem Weg zum Kohlekraftwerk Jänschwalde

Kinderbotschaft an Vattenfall

Aufstellung zum Menschenbild

Menschenbild Totenkopf "Coal kills" vor dem Kraftwerk Jänschwalde