- Willkommen!
- Presse / Fotos
- Tour live (Blog)
- Archiv
- 2020
- 2019
- Strecke 2022
- 2018
- 2017
- 2016
- 2015
- 2014
- 2013
- 2012
- 2011
- 2010
- 2009
- vor 2009
- FÖJ
- Strecke2021
- für Aktive
- Aufs Rad setzen
- Kontakt / Impressum
- Live
Verkehr=Autoverkehr. Diese verkürzte Formel ist leider immer noch in den Köpfen vieler Politiker und Verkehrsplaner verankert. Der Radverkehr ist in den letzten Jahren enorm angestiegen, doch die Belange dieser umweltfreundlichen und billigen Verkehrsform werden an vielen Stellen einfach vergessen. Dementsprechend schlecht ist auch an Rhein und Ruhr die Infrastruktur: die Wege häufig ein schmaler Hinternisparcours, fehlende Absenkungen, vergessene Wegebeziehungen und zu kurze Ampelphasen machen es dem Alltagsradler nicht leicht.
Gleich zum Auftakt am 26. Juli gibt es in Bonn einen solchen Brennpunkt, die "Poppelsdorfer Unterführung". Auf der Hauptfahrradroute zwischen Uni und Innenstadt gibt es nur eine sehr schmale Bahnunterführung mit Umlaufsperren, die für lange Fahrzeuge und Anhänger ungeeignet ist. Die TourteilnehmerInnen zeigen das sehr anschaulich bei ihrem Flashmob. Prof. Heiner Monheim erzählt, dass die Stadt Bonn an dieser und anderen Stellen die Zeichen der Zeit verpasst hat. Die Rede von Heiner Monheim zur Eröffnung der Tour de Natur am nächsten Morgen auf dem Bonner Münsterplatz bringt das auf den Punkt. Du kannst sie auf Youtube nachhören.
NRW hat in den 80er und 90er Jahren sehr gute Anstöße für den Radverkehr gebracht, unter anderem das Förderprogramm 100 Radstationen für eine gute Vernetzung des Radverkehrs mit der Bahn. In Brühl sehen wir ein gutes Beispiel, am folgenden Tag in Horrem ist der Zugang zur Radstation für Radfahrer paradoxerweise gar nicht vorgesehen. Horrem hat es auch im Nachhinein nicht geschafft, auch nur einen einzigen der Autostellplätze in eine abgesenkte Zufahrt umzubauen! Stattdessen müssen sich Radler zwischen den Autos durchzwängen, wie wir es mit unseren Rädern demonstrieren.
Beim Autoverkehr gelten natürlich ganz andere Maßstäbe! So muss die alte A4 dem Braunkohletagebau Hambach weichen und wird bei dieser Gelegenheit - erweitert auf sechs Spuren - neu gebaut. Die Tour eröffnet die so gut wie fertige Autobahn A4 neu am 29. Juli und widmet sie in einer Aktion einfach als Radschnellweg um!
Durch das Ruhrgebiet ist der Radschnellweg bereits in Planung, auch in den Medien ist er zur Zeit in aller Munde. Mit 5 Metern Breite erlaubt er bequemes Überholen und kostet dennoch nur einen Bruchteil einer Auto-Schnellstraße. Wir zelebrieren am 5. August eine feierlich Einweihung für das erste voll ausgebaute Stück Radschnellweg und drängen auf eine zügige Umsetzung der Pläne für diese Fahrrad-Schnellstraße von Duisburg bis nach Hamm! Denn noch gibt es zahlreiche Engstellen, wie die Schnettgerbrücke kurz vor Dortmund. Dort drängeln sich Radfahrer und Fußgänger in beiden Richtungen auf einem nur 2,5 m breiten Weg, während den Autos vier breite Spuren zur Verfügung stehen. Die geplante Demoroute über die Fahrbahn wurde uns jedoch verwehrt.
Zum Abschluss der Tour de Natur am 9. August erfreut sich die Critical Mass über eine rege Beteiligung durch TourteilnehmerInnen und Einheimische. Rund 150 RadlerInnen führen den DortmunderInnen vor, wie man in der Stadt clever mobil sein kann.