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Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger . Der Abbau verursacht auch enorme Schäden vor Ort und vertreibt zahlreiche Menschen aus ihren Dörfern. Deshalb stand dieses Thema 2014 ganz oben auf der Agenda.
Der Start unserer Aktionen gegen Braunkohleabbau ist am 28. Juli bei RWE Power (ehemals Rheinbraun) am Rande von Köln. Hier unterstreichen wir die Forderung der IG BCE "Hände weg von der Braunkohle", allerdings in unserem Sinne.
Am kommenden Tag, 29. Juli, geht es hinter Kerpen an Europas größten Tagebau. Der Braunkohletagebau Hambach frisst sich weiter in die Landschaft, die verlassene Ortschaft Manheim und die Verlegung der Autobahn A4 spricht für sich.
Die Buirer wehren sich dagegen, dass ihr Dorf an den Rand des Abgrunds gerät. Am Hambacher Forst leisten Menschen mit einem Wiesencamp und der wiederholten Besetzung des Waldes Widerstand. Nach spannenden Gesprächen mit einer Aktivistin geht es über die Kohlebahn zu einem Aussichtspunkt, der uns die Dimensionen des Tagebaus vor Augen führt: Riesige Bagger wirken wir Spielzeug und die Grube erstreckt sich von Horizont zu Horizont. Auf der anderen Seite sind im Dunst vier Kraftwerke zu erahnen.
Am 30. Juli radeln wir zum Klimacamp am Tagebau Garzweiler, wo sich mehrere hundert Aktivisten aus Deutschland und dem Ausland für den Schutz des Klimas und gegen Braunkohle engagieren. Mit Verstärkung geht die Demo nach Holzweiler, wo wir Einheimische treffen. Diese stehen zwischen der Hoffung, dass der Tagebau ihr Dorf verschont wird und der Befürchtung, dass die Versprechen gebrochen werden. Lebendig erzählen sie, wie es ist, in dieser Gegend zu wohnen und den Druck und die Macht von RWE überall zu spüren.
Weniger Glück hat Immerath und das bereits zerstörte Pesch, hier zeigt sich am Tagebau eine beklemmende Mondlandschaft. Ebenfalls direkt am Tagebau liegt Borschemich, wo das Klimacamp zusammen mit uns am Nachmittag ein Straßenfest veranstaltet, das Musik und buntes Treiben in den bereits abgesiedelten Ort bringt. Es spielt Klaus der Geiger auf und die Tour steuert ein Straßentheaterstück und Protestlieder bei (hier im Video zu sehen).
Einen wichtigen Aspekt bringen Niko Paech und Friederike Habermann bei ihren Vorträgen und der Diskussion ins Spiel: beide forschen zum Thema Wachstumskritik und Postwirtschaftswachstum. Denn zum Ausstieg aus der Kohleverstromung gehört auch eine andere Art des Wirtschaftens und des Umgangs mit Ressourcen!
Hier gibt es die Redebeiträge zum Nachhören: Vortrag Niko Paech ("Über Kohle, Energiewende & Kapitalismus") Vortrag Friederike Habermann ("Wer bestimmt, WAS, WIE & WO produziert wird?") Diskussion ("Über Bedürfnisse, Utopie & Kapitalismus") |
Auch am nächsten Tag (31. Juli) auf dem Weg nach Düsseldorf sind die Schlote mit Rauch und Dampfwolken in der Landschaft präsent. In der selbsternannten "Hauptstadt der Energie" Grevenbroich erzählt Tim Pätzold (Greenpeace Köln) über die Gesundheitsschäden als Folge der Braunkohleverstromung. In einen größereren Zusammenhang stellt Dirk Jansen vom BUND NRW die Braunkohle und gibt einen Überblick über die Energieproduktion und die Klimaschutzbemühungen in NRW.
In Borschemich ist eine besondere Petition entstanden: Sie besteht aus Karten, auf denen Einheimische, aber auch TeilnehmerInnen des Klimacamps aus mehreren Ländern ihre persönlichen Wünsche und Forderungen zur Energiepolitik geschrieben haben. Diese Wünsche nimmt die Tour de Natur mit nach Düsseldorf vor den Landtag und übergibt sie dort am 1. August den Vertretern der Piraten und der Grünen.
Am 5. August in Essen erinnern die TourteilnehmerInnen den Energiekonzern vor der RWE-Konzernzentrale an seine Verantwortung und ziehen mit einem Straßentheater symbolisch vor Gericht. Was wiegt schwerer: Arbeitsplätze und Profit oder die Interessen der Anwohner und der Umwelt? Und wie sieht die Welt unserer Kinder und Enkel aus, wenn wir so weitermachen wie bisher? Vielleicht schafft ja auch RWE den Schritt zum "neuen Denken", das langfristig die Auswirkungen betrachtet!
Der Widerstand gegen die Braunkohle gewinnt an Bedeutung, wie die Anti-Kohle-Kette in der Lausitz am 23. August sehr eindrucksvoll gezeigt hat. Deshalb freuen wir uns, das wir das Thema Braunkohle auch im kommenden Jahr auf die Agenda nehmen - denn 2015 führt die Tour de Natur in die Lausitz!