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Am heutigen Sonntag, den 22. Juli, ist die Tour de Natur in der Saalestadt Halle gestartet. Die rund 120 Radlerinnen und Radler haben eine Runde durch die Innenstadt gedreht, um für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik zu demonstrieren. Auch in Halle wird dem Radverkehr nicht genug Bedeutung beigemessen; schlechte Radwege und lange Wartezeiten an den Ampeln machen die klimafreundliche Fortbewegung auf zwei Rädern nicht besonders attraktiv.
Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz sprachen unter anderem der Vorsitzende des Landesverbandes Elbe-Saale des Verkehrsclub Deutschland (VCD) Jan Krehl und der verkehrspolitische Sprecher von Bündnis 90 / Grüne im Deutschen Bundestag, Stephan Kühn. Kühn erklärt: "Die A 143 reiht sich in die ostdeutschen Verkehrsprojekte ein, die am Bedarf vorbei geplant sind." und betont, dass bei diesem Autobahnprojekt "Geld verbrannt und Natur zerstört" wird.
Von Halle führte die Umweltradtour nach Schiepzig, einen der Orte, die direkt an der geplanten Autobahn-Trasse liegen. Die Radtour riss hier die Autobahn symbolisch in Form eines über die Straße gespannten Bandes ein. Der Demonstrationszug fuhr unter einem Banner durch, auf dem zu lesen war:"Erst wenn die letzte Autobahn gebaut ist, wird man erkennen, dass man Beton nicht essen kann!".
Eva Scherf von der Bürgerinitiative Saaletal, die selber in Schiepzig wohnt, begrüßte die Demonstranten. Sebastian Voigt vom Naturschutzbund (NABU) spricht über die schützenswerten Biotope, die im Natura 2000-Netzwerk Schutz auf EU-Ebene genießen und die die Autobahn zerschneiden würde. Wegen einer anhängigen Klage sind die Bauplanungen im Moment gestoppt.
Dietmar Weirich, umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag sagt: "Zwei Gründe werden für die A 143 angeführt. Sie soll Verkehr von der selbst nicht ausgelasteten A 38 von Göttingen aufnehmen. Und sie soll den Durchgangsverkehr in Halle entlasten. Doch lediglich 10% des Verkehrs fließt durch die Stadt, 90% des Verkehrs ist selbstgemacht. Dafür benötigen wir andere Konzepte." Neben Investionen in besseren ÖPNV könnte gerade ein attraktiveres Radwegenetz mehr Menschen dazu bewegen, für ihre Wege durch die Hallesche Innenstadt auf das Auto zu verzichten.
Die Tour de Natur ist am ersten Etappenziel, der Attac-Villa in Könnern eingetroffen und fährt von hier am 23. Juli zum Elbe-Saale-Camp in Barby. Die Umweltradtour führt unter dem Motto „Aktiv - umweltbewegt - unaufhaltsam“ weiter über Berlin nach Greifswald, wo sie am 4. August endet.
Während der 14-tägigen Fahrraddemonstration werden die insgesamt mehr als 200 Teilnehmenden mit zahlreichen Aktionen und Diskussionen, aber
auch mit Theater und Akrobatik drängende Umweltfragen thematisieren. Die Tour de Natur findet in diesem Sommer zum 22. Mal statt und setzt sich
für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Energiegewinnung und Verkehrsplanung ein. Der dritte Schwerpunkt ist in diesem Jahr die
Friedenspolitik. Auf der gesamten Strecke unterstützt die Tour de Natur Bürgerinitiativen und Verbände bei ihrem Kampf für mehr Umweltschutz und
nachhaltige Entwicklung.
Auch die Radtour selbst zeigt, wie Klimaschutz in der Praxis aussieht: Mobilität per Rad mit Kindern & Reisegepäck sowie vegane Verpflegung aus
ökologischem und möglichst regionalem Landbau. Ganz nebenbei ist die Tour de Natur eine wunderbare, erholsame Möglichkeit Urlaub zu machen, neue Menschen kennenzulernen oder einfach entspannt in die Pedale zu treten. Es ist auch möglich, zum Schnuppern einzelne Etappen mitzufahren.
Weitere Informationen zur Tour de Natur unter www.tourdenatur.net.
Hotline für Interessierte vom 22. Juli bis 6. August: 0176-96 52 34 08.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Susanne Timm unter 0176-65 48
18 19 oder presse@tourdenatur.net